Für alle statt für wenige


Gemeinderatskandidat Mario Zwyssig: «Es braucht verschiedene Sichtweisen»

Von Admin, 1. März 2024

Mario Zwyssig kandidiert als SP-Kandidat für die Megger Gemeinderatswahlen am 28. April. Im Interview erklärt er, warum er sich als SP-Mitglied für Meggen engagieren will.

Was hat dich dazu veranlasst, für den Megger Gemeinderat zu kandidieren?

Der bisherige Gemeinderat besteht aus Personen in ähnlichem Alter, mit ähnlichem Bildungshintergrund und verfolgt eine eher bürgerliche Politik. Als Vertreter einer jüngeren Generation möchte ich eine andere, eine sozialere Sichtweise einbringen. Und dank meinem beruflichen Werdegang hatte und habe ich tiefe Einblicke in die Lebens- und Arbeitsumstände verschiedenster Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Das hat mich geprägt. Für mich steht deshalb immer der Mensch im Zentrum.

Dein Wahlkampfslogan lautet «jung – vernetzend – sozial». Was heisst das konkret?

Dank meines Engagements in verschiedenen Vereinen und durch meine Arbeit bin ich regelmässig mit jüngeren Menschen in Kontakt. Ich kenne ihre Wünsche und Bedürfnisse und möchten ihnen eine Stimme geben, die gehört wird. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass der Mittelstand sich auch längerfristig ein Leben in Meggen leisten kann.

Heute ist es oft so, dass man zwar in Meggen arbeitet, aber sich hier keine Wohnung leisten kann. Dabei wäre es wichtig, dass diese Menschen hier wohnen, ihre Kinder in die Schule schicken und an einem lebendigen Vereinsleben teilnehmen können. Ich finde, Politik und Wirtschaft sollten sich primär für die Arbeitnehmenden einsetzen statt für ihren Profit. Es kann doch nicht sein, dass Sparmassnahmen in Form von Entlassungen umgesetzt werden, und dafür das verbliebene Personal das gleiche Arbeitspensum bewältigen muss. Hinter jedem Arbeitnehmendem steht eine eigene Biografie. Man kann Menschen nicht in Schubladen stecken.

Du bist verheiratet und hast zwei Kinder im Primarschulalter. Was wünschst du dir für ihre Zukunft?

Dass sie sich auch als Erwachsene ein Leben in Meggen leisten können, wenn sie das möchten. Dabei sollte es keine Rolle spielen, welchen Beruf sie ergreifen. Es sollte egal sein, ob sie Ärztin oder Arbeiter sind, solange sie Erfüllung finden in dem, was sie tun. Aber der Lohn sollte nicht matchentscheidend sein, ob sie hier leben können oder nicht. Und es wäre schön, wenn sie sich für die örtlichen Vereine engagieren würden. Eine Gemeinde lebt nicht zuletzt durch ihre Vereine. So können die Menschen auch etwas zurückbringen. Was ich im Übrigen mit meiner Gemeinderatskandidatur auch möchte.

Was machst du in deiner Freizeit?

Ich bin in der Guggenmusig Cocoschüttler. Leider kann ich wegen meinen unregelmässigen Arbeitszeiten nicht immer dabei sein. Aber meine Kolleginnen und Kollegen sind sehr tolerant. Sonst bin ich viel mit meiner Familie unterwegs. Seit unser Sohn im Jungschwingen ist, besuchen wir öfters Schwingfeste. Ich staune immer wieder, wie sozial die Schwinger untereinander sind. Jeder wird akzeptiert. Und die Jungen lernen spielerisch, mit Misserfolgen umzugehen. Schwingen ist eine Lebensschule.

Apropos Fasnacht: Sind die beiden Cocoschüttler-Grinde wieder aufgetaucht?

Den einen Grind hatten wir noch in Reserve. Wir wissen inzwischen, dass sowas vorkommt. Aber einen Ersatz für den Tambourmajor-Grind hatten wir nicht. Also entschloss sich unser Tambi, einen neuen Grind zu basteln. Ab abends um 11 bis morgens um 3. Am Sonntag war der Grind fertig. Inzwischen hatten zwei Personen beide Grinde zufällig in einem Hinterhof gefunden und uns zurückgebracht. Ich finde es bedenklich, dass es den Leuten nicht bewusst ist, wie viel Arbeit, Freizeit und Herzblut hinter unseren Masken steckt. Ich finde das respektlos.

Wo siehst du deine Stärken?

Ich stehe für das ein, was ich sage. Aber ich bin überzeugt, dass man – besonders in einem Gemeinwesen – kompromissfähig und kompromissbereit sein muss. Mir ist wichtig, alle Meinungen anzuhören und im gemeinsamen Dialog gute Lösungen zu finden. Dafür braucht es unterschiedliche Sichtweisen. Gerade in der Politik.

Warum sollte die SP wieder im Gemeinderat vertreten sein?

In den letzten Jahren war der Gemeinderat klar bürgerlich ausgerichtet. Das ist in Bezug auf Finanzen und Stabilität sicherlich nicht schlecht. Mit meiner Kandidatur möchte ich hingegen allen Einwohnerinnen und Einwohnern eine sozialer positionierte Sichtweise bieten, damit Meggen auch in 20 Jahren eine Gemeinde ist mit Lebensqualität für alle Altersklassen und Bevölkerungsschichten. Am wichtigsten ist aber, dass alle am 28. April ihre Stimme abgeben. Und jenen, die ihre Stimme für mich einlegen, danke ich schon jetzt ganz herzlich.